Die FDP-Fraktion beim Regionalverband Ruhr (RVR) erteilt den Planungen zum Bau des Radschnellweges Ruhr eine deutliche Absage. Der RS1 soll als „Premiumradweg“ eine 100 Kilometer lange Verbindungsachse zwischen Hamm und Duisburg schaffen. Die Kosten belaufen sich laut einer Machbarkeitsstudie auf 184 Millionen Euro.
Die Freien Demokraten halten den Bau eines derartigen Prestigeobjektes in Zeiten knapper Kassen für illusorisch. „Selbst wenn Bund, Land und EU die maßgeblichen Investitionskosten trügen, ist das Geld mit Blick auf die aktuelle Infrastruktur immer noch schlecht angelegt. Es sollte besser in die maroden Straßen, Autobahnbrücken und in den Erhalt des ÖPNV-Netzes sowie in die innerstädtischen und regionalen Radwegenetze gelenkt werden“, meint Thomas Boos, Vorsitzender der FDP-Fraktion beim RVR.
Die FDP-Fraktion befürchtet, dass am Ende doch die Kommunen auf den Folge- und Unterhaltungskosten für den Radschnellweg sitzen bleiben. Die Städte und Kreise des Ruhrgebietes müssten schon jetzt jeden Cent zusammenkratzen, um ihre laufenden Verpflichtungen zu erfüllen. Die Freidemokraten vermuten, dass die Kommunen in die Verantwortung genommen würden, wenn sich die Investitionsträger beim Radschnellweg aus der laufenden Finanzierung hinausziehen. „Ein derartiges Vorgehen haben wir leider schon allzu oft erlebt“, kritisiert Boos weiter.