Weichen für ehemaliges Bahnbetriebswerk Bismarck sind neu gestellt

Eine gelungene Anknüpfung an die Tradition des Standorts: Der RVR hat nach zwanzig Jahren Verwendungszweck-Suche das alte Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck an den Zughersteller CAF verkauft. Entstehen soll eine digitale Werkstatt der Zukunft. Das baskische Unternehmen CAF wird die batteriebetriebenen Züge auf sieben Linien des VRR Niederrhein-Münsterlandes-Netzes des VRR, welches große Schnittmengen mit dem Ruhrgebiets-Netz hat, umsorgen.

CAF wird am Standort in Gelsenkirchen erstmals ihre modernen, akkubetriebenen Regionaltriebzüge, welche alte Dieselfahrzeuge ersetzen, für den Nahverkehr im Streckennetz des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) zum Einsatz bringen. Der Dieselbetrieb im Niederrhein-Münsterland-Netz wird ab 2025 sukzessive auf lokal emissionsfreie, klimaschonende Triebzüge umgestellt. Dazu hat der VRR dem Unternehmen CAF den Zuschlag erteilt und beschafft 76 batterieelektrische Fahrzeuge. Die neuen Züge werden die Schadstoff- und Lärm-Emissionen erheblich reduzieren und zeichnen sich gleichzeitig durch einen hohen Fahrgastkomfort aus.

 

CAF wird die Züge nicht nur produzieren und liefern, sondern über ihren gesamten Lebenszyklus von rund 30 Jahren warten, um Sicherheit, Komfort und Verfügbarkeit der Flotte zu gewährleisten. In der neuen Werkstatt in Gelsenkirchen-Bismarck kann die leichte und schwere Instandhaltung der batteriebetriebenen Regionaltriebzüge (CAF Civity BEMU) durchgeführt werden.

 

Von 2001 bis 2022 war der RVR Eigentümer des ehemaligen Bahnbetriebswerks mit einer Gesamtfläche von rund 10 Hektar. Ursprüngliche Planungen, den Standort für touristische Zwecke zu entwickeln, ließen sich in den zurückliegenden Jahren nicht realisieren. Neben den Gebäuden gehören Gleisanlagen, Stellflächen und Grabeländer zum Objekt. Teile des Areals wie die Drehscheibe und der Ringlokschuppen stehen seit 1991 unter Denkmalschutz. In engem Austausch mit der Stadt Gelsenkirchen hat der RVR nun auf dem Grundstück des Bahnbetriebswerks eine nachhaltige Nachfolgenutzung etablieren können. (Quelle: RVR)

 

Das Grundstück befindet sich in zentraler Lage der Metropole Ruhr und verfügt über zwei Gleisanschlüsse an das Netz der Deutschen Bahn. Das macht es für eine gewerbliche Entwicklung attraktiv. Gewerbeflächen mit direktem Gleisanschluss sind im Ruhrgebiet aktuell knapp.

 

Die Veräußerung fand im Rahmen eines wettbewerbsähnlichen, transparenten Auswahlverfahrens statt, welches EU-weit bekannt gemacht wurde.

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